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Grüne Schiene
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Starkes Netzwerk für das Vogtland

17. April 2021

Vogtland als Wirtschaftsstandort


Das Vogtland ist ein Standort des starken Mittelstands, kulturlandschaftlicher Vielfalt und einladender Naherholungsangebote. Über die Grenzen hinweg erstreckt es sich aus dem westsächsischen nach Thüringen, Bayern und Tschechien. Das landschaftlich sehr Abwechslungsreiche Vogtland erstreckt sich dabei vom Erzgebirge im Osten, dem Osterland im Norden, dem Thüringer Oberland und Schiefergebirge im West bis zum Frankenwald im Südwesten. 

Die Teilung Deutschlands prägte die Region stark. In den Jahren nach der Wiedervereinigung wuchsen durch den Bau der Autobahn A72 und den Ausbau der Franken-Sachsen-Magistrale der nördliche Teil in Sachsen und Thüringen und der südliche Teil in Bayern nach und nach wieder zusammen. Leistungsfähige Verkehrsinfrastrukturen haben den Standort gestärkt.

Der Ausbau der Hauptstrecken des Eisenbahnnetzes, etwa die Elektrifizierung Hof – Zwickau, tragen dazu bei, die Region insbesondere im Güter- und Reiseverkehr an bedeutende Knoten- und Umschlagpunkte anzubinden. Nun gilt es die Feinerschließung weiter voranzutreiben und bestehende Eisenbahninfrastrukturen in der Fläche bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Dabei ist es erklärtes Ziel Logistikprozesse effizienter werden zu lassen und die Mobilität von Personen und Gütern umweltbewusster zu gestalten.

Im April 2021 habe ich begonnen Kontakte zuknüpfen und ein Netzwerk für die Schiene in der Fläche ins Rollen zu bringen. 


Bild: exemplarisch, Ferdinand Fischer
18. Mai 2021
Ein starker ÖPNV in einem Flächenland wie Thüringen zeichnet sich durch integrierte Netze aus. Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bildet mit seinem Netz das Rückgrat. Doch längst nicht alle Thüringer wohnen an Bahnhöfen: Es braucht ein netzergänzendes Angebot in der Fläche. Mit den durch den Freistaat geförderten landesbedeutsamen Buslinien wird der Takt der Schiene in die Fläche getragen. Spinnt man diesen Gedanken weiter, so sind diese Netze um lokale bedarfsgerechte Angebote zu ergänzen. Der Freistaat Thüringen ermutigt die Aufgabenträger des ÖPNV landesbedeutsame Buslinien einzurichten. Vertaktete und auch am Wochenende verkehrende Linien, die an größeren Bahnhöfen auf den SPNV abgestimmt sind, sollen so das zentralörtliche ÖPNV-Netz verdichten und den Anschluss der Regionen sicher stellen. Seit 2015 sieht die StPNV-Förderrichtlinie des Freistaats für diese Buslinien eine gesonderte Förderung vor. Damit hatte das Land einen finanziellen Anreiz geschaffen, um Landkreise stärker für netzrelevante Kreisgrenzen überschreitende Linien zu motivieren. Im Dezember 2020 haben wir uns die vom Land vorgeschlagenen Relationen genauer angesehen. Im Vergleich des Fahrtenangebots aus den Fahrplanjahren 2014 und 2021 zeigt sich eine positive Entwicklung. In allen vier Planungsregionen des Freistaats ist der ÖPNV ausgebaut und erweitert worden. Im Netz der förderfähigen Linien ist das Leistungsvolumen seit 2014 um rund 25 % angestiegen. Allerdings sind auch zwei Relationen, die 2014 bestanden, heute nicht mehr durchgehend: • Arnstadt – Wechmar – Gotha und • Hildburghausen – Coburg. Während auf Bundesebene der Deutschland-Takt vorangetrieben wird, gilt es im Freistaat Thüringen, den Takt mit weiteren Angeboten in die Fläche zu tragen. Dazu bedarf es einerseits der Unterstützung der Landesregierung, andererseits geht es nicht ohne die Landkreise und Gemeinden.
von websitebuilder 8. Januar 2021
Die Verdopplung der Fahrgastzahlen im Eisenbahnverkehr ist eine politische Zielstellung, die durch die GrüneSchiene unterstützt wird. Eine Verdopplung allerdings in den heute zum Teil überfüllten Zügen des Nahverkehrs auf den großen Magistralen oder in den Metropolregionen ist nicht nur eine wohl unerfüllbare Mamut-Aufgabe, sondern auch wenig zielführend. Hinter der Ambition die Fahrgastzahlen zu verdoppeln, kann nicht die avisierte Steigerung der durchschnittlich täglich zurückgelegten Wege stehen, sondern es muss eine Verlagerung von anderen Verkehrsträgern und die Bündelung des Verkehrs im Sinne der volkswirtschaftlichen Effizienz dahinterstehen. Die Herausforderungen, die insbesondere im ländlichen Raum durch Funktionszentralisierung und den enormen Belastungen des Straßen- und besonders des Schwerlastverkehrs in den letzten Jahren gewachsen sind, können durch viele Maßnahmen gemeistert werden. Eine vielerorts bereits in den Grundzügen vorhandene Lösung stellt die Schieneninfrastruktur dar. Vorhandene Trassen, Bahnhöfe und Verladestellen sind zu meist mit wenig Aufwand reaktivierbar. Doch eine Bahn, die Bahnhöfe mit einander verbindet ist auch weiterhin nur bedingt attraktiv. Wer die Bahn auch jenseits der großen Ballungsräume bringen will, sollte eine wesentliche Komponente im Personenverkehr nicht vergessen! Das ist der Weg vom Bahnhof zur Haustür. Eine Reaktivierung des Personenverkehrs bedarf also auch unbedingt einer Abstimmung aller anderen Verkehrsangebote im Umweltverbund vor Ort. Nur wer, wie in den großen Städten, seinen Weg unkompliziert von „Tür zu Tür“ zurücklegen kann, wird die Bahn als Verkehrsmittel wahlweise in seine alltäglichen Wege einbeziehen! Das heißt aber auch, dass nicht jede Bahnstrecke für den Personenverkehr reaktivierbar ist, weil andere Verkehrsangebote, etwa Busse oder auch das Fahrrad, für den Fahrgast deutlich attraktiver, weil z.B. schneller, billiger, komfortabler usw., sind. Die GrüneSchiene unterstützt den Ausbau und die Entwicklung des öffentlichen Personenverkehrs in der Fläche. Dabei sollen vor allem Aspekte der Wirtschaftlichkeit, der Nachhaltigkeit und des Kundennutzen im Vordergrund stehen. Eine pauschale Reaktivierung des ehemaligen Eisenbahnnetzes vergangener Jahre ist dabei sicherlich keine vernünftige Lösung! In den letzten 25 Jahren ist der Schienenpersonennahverkehr immer weiter ausgebaut worden. Heute haben wir bereits auf der Schiene deutschlandweit einen Takt. Die meisten Linien verkehren stündlich. Aber all das geschah zu Lasten der ländlichen Gebiete, in denen Neben- und Stichbahnen eingestellt worden. Bestenfalls fährt der schnelle RegionalExpress ohne Halt an den vielen Gemeinden, einem InterCity gleich, vorbei. So sind nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Schienenpersonennahverkehr (BAG-SPNV) in den Jahren von 2002 bis 2018 die Zugkilometer im Personenverkehr um 14% gestiegen – und dass, obwohl immer mehr Gemeinden ihren Eisenbahnanschluss verloren haben. Im selben Zeitraum stiegen die jährlich zurückgelegten Personen-Kilometer in den Nahverkehrszügen um 45% - zurück zuführen sicher auf Verlagerung von verschiedenen anderen Verkehrsmitteln, etwa dem Schienenpersonenfernverkehr oder dem Auto. Aber einen entscheidenden Faktor stellt der Anstieg der Wegelänge alltäglicher Wege dar! In Thüringen etwa wurden seit 1994 über 350 Kilometer Personenverkehr eingestellt. Die Strecken sind in der Karte grün vermerkt. Obwohl die meisten Strecken nicht nur zentrale Orte miteinander verbinden, sondern auch entlang verschiedener Wohn- und Wirtschaftsstandorte verlaufen, sind sie eingestellt worden. Tatsächlich machen die Topografie und die Lage der Bahnstrecke zu den Siedlungskernen nicht alle Strecken für den Personenverkehr attraktiv. Andere Strecken hingegen wären mit wenige Aufwand reaktivierbar – als Verbindungskorridore für schnellen ÖPNV zwischen den zentralen Orten mit Erschließungsfunktion der Fläche. Im letzten Jahr veröffentlichte die Allianz pro Schiene eine Übersicht der 1994 bis 2019 reaktivierten Bahnstrecken. Für den werktäglichen Personenverkehr waren dies in Gänze im Bundesgebiet 827 Km Bahnstrecken. Man darf annehmen, dass ein Vielfaches an Strecken und Streckenabschnitten sinnvoll für den Personenverkehr noch reaktivierbar ist. Die GrüneSchiene unterstützt Kommunen und Aufgabenträger dies konzeptionell vorzubereiten. Gerne sind Sie eingeladen Ihr Feedback in den Kommentaren zu dieser Initative zu geben.
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